Dr. Konradin Weber

Dr. Konradin Weber ist Professor für Physik und Umweltmesstechnik an der Fachhochschule Düsseldorf. Er hat an der Universität Marburg Physik studiert und dort 1988 promoviert. Schon immer war er daran interessiert, physikalische Methoden auf umwelttechnische Fragestellungen anzuwenden. So hat er während seiner Tätigkeit an der Universität Marburg in einem Solarzellen-Forschungsprojekt gearbeitet. Danach ist er nach Düsseldorf in die „Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN“ gewechselt, wo die Messung von Luftschadstoffen im Focus seiner Arbeit stand. Seit 1992 ist Konradin Weber Professor an der Fachhochschule Düsseldorf.

 

Dort hat er neben der Lehre das Labor für Umweltmesstechnik mit vielfältigen Forschungsaktivitäten aufgebaut.  Das Labor arbeitet mit modernsten Lasermethoden und Verfahren der optischen Spektroskopie, um Luftverunreinigungen zu messen. Dabei können sowohl Gase als auch Stäube gemessen werden. Parallel zu diesen Aktivitäten war Prof. Weber aber auch schon immer an Vulkanen interessiert und war auf verschiedensten Vulkanen der Welt, z.B. in Indonesien und Japan, unterwegs. Im Jahre 2004 wurde eine wissenschaftliche Zusammenarbeit  zwischen  der Forschergruppe um Prof. Weber und der spanischen Vulkanforschungsgruppe des „ITER“-Institutes um Dr. Nemesio Perez gestartet, um mit optischen und spektroskopischen Messverfahren die Emissionen von dem Teide-Vulkan auf Teneriffa zu bestimmen.  In der Folgezeit wurden die Untersuchungen auf die verschiedensten Vulkane im internationalen Raum ausgedehnt. Hier sind beispielsweise zu nennen: die italienischen Vulkane Ätna, Stromboli und Vulcano, der Fogo-Vulkan auf den Kapverdischen Inseln. In den letzten Jahren untersuchte Prof. Weber insbesondere auch die die isländischen Vulkane Eyjafjallajökull und Grimsvötn. Alle diese Forschungen dienen dazu, die Vulkane besser zu verstehen, ihre Eruptionen besser voraussagen zu können und die Auswirkungen auf die Umwelt zu untersuchen.

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Seit dem Jahr 2010, als der Islandvulkan Eyjafjallajökull ausbrach und für eine europaweite Sperrung des zivilen Flugverkehrs sorgte, führt Prof. Weber auch Vulkanforschung aus der Luft durch. So hat er während des Ausbruchs des Eyjafjallajökulls über Deutschland 14 Messflüge mit einem kleinen Forschungsflugzeug durchgeführt, das er mit Lasermesssystemen ausgestattet hatte, um die Vulkanaschewolke über Deutschland zu vermessen. Es folgten zahlreiche Forschungsflüge an den Vulkanen Ätna und Stromboli. Im Frühjahr des Jahres 2011 brach der isländische Vulkan Grimsvötn auf Island aus. Aufgrund seiner Aschwolke wurden Flughäfen auf Island, England und zeitweise auch in Deutschland gesperrt. In dieser Zeit unternahm das Team von Prof. Weber Messflüge auf Island und in Deutschland. Aufgrund dieser Messflüge konnte der gesperrte internationale Flughafen in Keflavik (Island)  wieder geöffnet werden.Für die Zukunft sind auch weitere Forschungsflüge bei Vulkanen in Übersee geplant. Für Deutschland wurde mit den zuständigen Behörden eine Flugbereitschaft für den Fall eines weiteren Vulkanausbruchs auf Island vereinbart.Das bedeutet: wenn wieder einmal eine Vulkanaschewolke über Deutschland den allgemeinen Luftverkehr bedroht, wird Prof. Weber mit seinem Team nach Alarmierung durch die Behörden kurze Zeit später mit dem Forschungsflugzeug in der Luft sein.

Privat hört Prof. Webergerne Musik, wenn er nicht gerade im Labor oder in der Luft ist. Er hat viele Jahre Gitarre und Bass in Musik-Bands gespielt. Wenn die Arbeit ihm dafür Zeit lässt, liest er auch gerne aus den Werken der alten griechischen Natur-Philosophen und Geschichtsschreibern.

Prof. Weber wird während der „Volcanoes‘ Night“ in Fuencaliente eine Vortrag halten zu dem Thema: „Die Schließung des Luftverkehrs wegen Vulkaneruptionen: wie kann dieses durch Untersuchungen in der Aschewolke verhindert werden  -  Flugzeugmessungen in der Vulkanaschewolke während der letzten Ausbrüche der Vulkane Eyjafjallajökull, Grimsvötn und Ätna und Ausblick auf zukünftige Entwicklungen“.
Nach dem Vortrag wird er für Fragen zur Verfügung stehen und die Vulkanasche-Messgeräte vorführen.